Die Armenier
Die Armenier heute!
Die Geschichte
Armenien
Die Armenier (armenisch: Hajer) sind das älteste christliche Volk der Welt, das seit über 2700 Jahren im Gebiet zwischen dem Hochland Ostanatoliens und dem Südkaukasus heimisch ist. Zugleich sind die Armenier die Titularnation der heutigen Republik Armenien, wo sie mit Abstand den Großteil der Bevölkerung ausmachen.
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Die armenische Diaspora wird von den Armeniern spyurk genannt. In der Vergangenheit wurden die armenischen Gemeinden außerhalb des Armenischen Hochlandes als gaghut bezeichnet; es leitet sich von der aramäischen (klassisch-syrischen) Entsprechung des hebräischen galut ab.
Über die unmittelbar an das armenische Siedlungsgebiet angrenzenden Gebiete hinaus wanderten Armenier schon im frühen Mittelalter in entferntere Gebiet nach Westkleinasien, Südosteuropa, Syrien, Ägypten und Persien. Im 16. Jahrhundert unterhielten armenische Kaufleute, auf die weit gestreuten Gemeinschaften ihrer Landsleute gestützt, ein Handelsnetz, das den gesamten eurasischen Raum von Westeuropa bis Ostasien umspannte. Die Verfolgungen und Massaker des 19. und der Völkermord des frühen 20. Jahrhunderts brachten Armenier auch nach Nord- und Südamerika sowie Australien. In Europa war Frankreich das Hauptziel der armenischen Flüchtlinge, hier vor allem die Hafenstädte Marseille und Valence und natürlich auch die Metropole Paris.
Der erste Armenier
In Moses von Chorens Bericht war Hayk Sohn des Torgomas, Vater des Armaneaks und lebte in Babylon. Als der arrogante Titan Bel sich zum König aller ernannte, wanderte Hayk mit seiner Familie von mindestens 300 Mitgliedern in die Region des Ararats aus und gründete dort das Dorf Haykashen. Unterwegs ließ er in einer anderen Siedlung seinen Enkel Kadmos und andere Anhänger zurück. Bel sandte einen seiner Söhne, um Hayk zur Rückkehr zu bewegen, doch dieser weigerte sich. Bel marschierte dann mit einer großen Armee gegen ihn, doch Hayk wurde durch seinen Enkel Kadmos gewarnt. Hayk versammelte seine eigene Armee am Ufer des Vansees und erzählte ihnen, dass sie Bel besiegen und töten oder dabei sterben müssen, als dass sie lieber seine Sklaven werden würden.
Hayk war ein stattlicher und freundlicher Mann mit lockigen Haaren, funkelnden Augen und starken Armen. Er war ein Mann von gigantischer Statur, ein mächtiger Bogenschütze und furchtloser Kämpfer. Hayk und seine Leute, seit der Zeit ihrer Vorväter Noah und Jafet, waren nach Süden in die wärmeren Länder in der Nähe Babylons gewandert. In dem Land herrschte ein böser Gigant Bel. Bel versuchte seine Tyrannei Hayks Leute aufzwingen. Aber der stolze Hayk weigerte sich, sich Bel zu unterwerfen. Nachdem sein Sohn Aramaneak geboren wurde, erhob sich Hayk und führte seine Leute zurück in das Land seiner Vorväter - das Land des Ararats. Am Fuße der Berge erbaute er sein Heim Haykashen.
Der Glaube
Die Armenische Apostolische Kirche ist die älteste „eigenberechtigte“ (sui juris) Staatskirche der Welt[1] und beansprucht apostolische Gründung. Der Überlieferung nach haben die Apostel Judas Thaddäus und Bartholomäus in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts in Armenien gepredigt, christliche Gemeinden gegründet und das Martyrium erlitten. Weil dem Armenischen Volk das Christentum von den Aposteln gebracht wurde, nennt sich die Armenische Kirche „apostolisch“. Der Name „Gregorianische Kirche“ leitet sich vom Schutzpatron des armenischen Volkes, Gregor dem Erleuchter, d. h. dem Täufer ab. Weil nach der christlichen Überlieferung im Jahr 301 – nach der historischen Forschung wahrscheinlich 314 – König Trdat III., der durch Gregor bekehrt worden war, das Christentum zur Staatsreligion erhob, gilt Armenien als der älteste christliche Staat der Welt. Den ersten Kirchenbau ließ Gregor nach der Legende in Aschtischat errichten, die Gründung der ersten Kirche in Etschmiadsin wird ebenfalls auf Gregor zurückgeführt.
Die Legende besagt, dass die Armenier Gregor den Löwen zum Fraß vorwerfen wollten, da dieser den christlichen Glauben predigte. Dass die ausgehungerten Löwen Gregor nicht fraßen, deuteten die Armenier als ein Zeichen Gottes und sie wurden zu Christen. Mesrop Maschtoz schuf das armenische Alphabet und übersetzte in dieser Schrift Teile der Bibel ins Armenische. Die Lehre des (Reichs-) Konzils von Chalcedon 451, an dem kein Bischof aus Armenien teilgenommen hatte, wurde von der Synode der Armenischen Apostolischen Kirche 506 abgelehnt. Aus diesem Grunde wird die Armenische Apostolische Kirche (zusammen mit der koptischen, äthiopischen, eritreischen, syrisch-orthodoxen und malankarischen Kirche) zu den vorchalcedonischen „Orientalisch-orthodoxen Kirchen“ oder Altorientalischen Kirchen gerechnet.
Im Mittelalter übereigneten armenische Könige ihre Herrschaftsgebiete in Kaukasien mehr oder weniger freiwillig an das Byzantinische Reich und ließen sich mit ihrer Gefolgschaft vor allem in Kappadokien nieder. In der Folgezeit entstand in Kilikien das Königreich von Kleinarmenien. Die Kirchenleitung folgte dieser Bewegung. Infolgedessen residierte der „Katholikos der Armenier“ in Kilikien die längste Zeit, bis Anfang des 20. Jahrhunderts, in Sis. Die im Osten („Groß-Armenien“) verbliebenen Armenier begründeten im 12. und 15. Jahrhundert Katholikate in Aghtamar, Gandsassar und Etschmiadsin, von denen das letztere schließlich die führende Stellung innerhalb der Armenischen Apostolischen Kirche erlangen konnte.
Es gibt heute eine große armenische Diaspora, wodurch sich die Armenische Apostolische Kirche weltweit verbreitet hat.